
Ein lebendiges Gespräch mit klarer Zukunftsorientierung: Am 24. Juni 2025 trafen sich die mehrköpfige Schulleitung des Gymnasiums Isernhagen mit dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen Isernhagen, Fabian Peters, sowie der Co-Vorsitzenden Dr. Annette Heuer zu einem intensiven Austausch über das Thema Demokratiebildung, nachdem eine Pressemitteilung zu dem vermeintlichen Rechtsruck am Isernhagener Gymnasium in der Schule für einige Irritationen gesorgt hat. Im Zentrum stand die Frage, wie Schule und Kommunalpolitik künftig enger zusammenarbeiten können – zum Wohle der Schüler und der demokratischen Kultur vor Ort.
Schule als Raum gelebter Demokratie
Wiebke Schwarzrock-Pittalis, Oberstudiendirektorin und Schulleiterin des Gymnasiums Isernhagen, stellte das umfassende Konzept zur Demokratiebildung an ihrer Schule vor. „Demokratiebildung ist für uns kein Zusatzprogramm, sondern eine Querschnittsaufgabe, die alle Bereiche des schulischen Lebens durchzieht“, so Schwarzrock-Pittalis. Sie betonte, wie wichtig es sei, demokratische Werte nicht nur zu lehren, sondern täglich erlebbar zu machen – sei es durch Mitwirkungsgremien, projektbezogene Arbeit oder durch das Einbeziehen außerschulischer Partner.
Die Schule lege großen Wert auf eine Kultur der Partizipation, Selbstwirksamkeit und gegenseitigen Wertschätzung. Ein konkretes Beispiel: Eine Schülerin des 11. Jahrgangs machte die Schulleitung auf problematische Flyer aufmerksam, die vor Kurzem auf dem Schulhof verteilt worden waren. Die Schule konnte so schnell und angemessen reagieren. „Solche Situationen zeigen, wie sehr sich unsere Schülerinnen und Schüler mit der Schule identifizieren und Verantwortung übernehmen“, unterstrich Schwarzrock-Pittalis.
Lob für bestehende Strukturen – Wunsch nach stärkerem Austausch
Die Grünen zeigten sich beeindruckt vom Engagement der Schule. „Was hier geleistet wird, ist nicht selbstverständlich. Die Demokratiebildung am Gymnasium Isernhagen ist beispielhaft für eine Schule im 21. Jahrhundert“, sagte Fabian Peters. Gleichzeitig sei es wichtig, bestehende Brücken zur Politik weiter auszubauen. Peters: „Gerade auf kommunaler Ebene kann und sollte der Austausch zwischen Politik und Schule deutlich intensiver werden. Wir wollen diesen Dialog fortsetzen – verlässlich und auf Augenhöhe.“
Auch Dr. Annette Heuer lobte die vielfältigen Maßnahmen der Schule, insbesondere die Offenheit gegenüber außerschulischen Partnern: „Das Gymnasium Isernhagen ist ein Ort, an dem junge Menschen lernen, Verantwortung zu übernehmen. Wir sollten als Gesellschaft alles daran setzen, diese Arbeit zu unterstützen – strukturell, personell und durch stärkere Vernetzung mit politischen Entscheidungsträgern.“
Wege zur Landespolitik – neue Impulse geplant
Ein weiterer Punkt des Treffens war die Frage, wie der Kontakt zur Landespolitik intensiviert werden kann. Ziel sei es, nicht nur kommunal, sondern auch landesweit für die Anliegen der Demokratiebildung an Schulen zu sensibilisieren. Denkbar seien etwa Diskussionsformate mit Landtagsabgeordneten oder regelmäßige Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern des Kultusministeriums.
Schwarzrock-Pittalis zeigte sich offen für neue Impulse: „Wir begreifen uns als lernende Organisation. Wo Schule und Politik gemeinsam handeln, können wir viel bewegen – gerade in Zeiten, in denen demokratische Werte nicht mehr selbstverständlich sind.“
Fazit: Gemeinsames Ziel – starke junge Demokratinnen und Demokraten
Das Treffen im Gymnasium Isernhagen markierte einen wichtigen Schritt hin zu einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen Schule und kommunaler Politik. Beide Seiten zeigten sich entschlossen, den begonnenen Dialog fortzusetzen – nicht zuletzt, um die nächste Generation für Demokratie, Mitwirkung und Zivilcourage zu stärken.
„Es braucht viele Schultern, um Demokratie zu tragen“, so Dr. Annette Heuer zum Abschluss. „Wenn Schule, Eltern, Politik und Gesellschaft gemeinsam an einem Strang ziehen, ist das die beste Investition in unsere Zukunft.“