Gemeinsam feiern, gemeinsam erinnern: Isernhagen begeht 50 Jahre und 25 Jahre gelebte Partnerschaft

Ein historischer Moment: Der Bürgermeister von Suchy Las, Grzegorz Wojtera, trägt sich in das Goldene Buch der Gemeinde Isernhagen ein.
Foto: Bastian Kroll

Isernhagen feiert – und das in mehrfacher Hinsicht. Am heutigen Sonnabend, 21. Juni 2025, begann das große Sommerfest der Gemeinde, das nicht nur für fröhliche Begegnungen, Musik und Unterhaltung sorgt, sondern auch zwei besondere Jubiläen in den Mittelpunkt stellt: das 50-jährige Bestehen des Namens Isernhagen und das 25-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Suchy Las. Auch aus der ungarischen Partnergemeinde Tamási war eine Delegation angereist – schließlich verbindet beide Orte inzwischen eine rund 15-jährige Freundschaft mit Isernhagen.

Der Rathausplatz in Altwarmbüchen war Treffpunkt für Bürger, Gäste, Vertreterinnen und Vertreter der Partnerkommunen und des Gemeinderates – ein Zeichen des Respekts, wie Bürgermeister Tim Mithöfer betonte. Der Festakt zur deutsch-polnischen Partnerschaft wurde dabei zu einem emotionalen Höhepunkt, geprägt von bewegenden Worten, herzlichen Gesten und klaren politischen Signalen. „Es geht nicht um eine Unterschrift von vor 25 Jahren“, sagte Mithöfer, „sondern um das, wofür dieses Zeichen steht.“ Der Bürgermeister erinnerte an die Anfänge der Partnerschaft mit Suchy Las und dankte den Wegbereitern, darunter Klaus-Dieter Mukrasch, Arpad Bogya und viele weitere, die vor einem Vierteljahrhundert mit Mut und Überzeugung den Grundstein für eine heute lebendige Freundschaft legten.

Dass diese Verbindung weit über symbolische Gesten hinausgeht, zeigte sich nicht nur in der Anwesenheit zahlreicher Wegbereiter sondern auch in vielen Details, etwa in einem noch heute aktiven Feuerwehrfahrzeug aus Isernhagen, das in Tamási im Einsatz ist. Mithöfer betonte: „Es braucht mehr Menschen wie euch, die sich für diese Partnerschaft einsetzen, die für Europa brennen, die an die Kraft der Freundschaft glauben.“

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen weltpolitischen Spannungen gewann der Festakt an besonderer Bedeutung. „Während sich in der Welt Großmächte gegenüberstehen, zeigt unsere Partnerschaft, dass ein friedliches Miteinander möglich ist“, sagte Mithöfer. „Diese Menschen hier sind mehr als die wenigen, die mit scharfen Worten Konflikte befeuern.“

Der Bürgermeister von Suchy Las, Grzegorz Wojtera, sprach von einem bedeutenden Tag nicht nur für seine Gemeinde, sondern insbesondere für die Bürgerinnen und Bürger von Isernhagen. Mit sichtbarer Freude erinnerte er an die gemeinsamen Jahre, den gegenseitigen Austausch und die Werte, die durch die Partnerschaft vermittelt wurden: Offenheit, Vertrauen und europäische Gemeinschaft. In seinem Dank schloss er insbesondere auch Klaus-Dieter Mukrasch ein – den „Vater der Partnerschaft“.

Auch der Bürgermeister der ungarischen Partnerstadt Tamási, Ferenc Porga, würdigte die lebendige Verbindung zwischen den drei Kommunen. Ein Vierteljahrhundert gelebter Städtepartnerschaft sei im Leben einer Stadt eine historische Dimension. Die Freundschaft zwischen Isernhagen, Suchy Las und Tamási bezeichnete er als „werteorientierte Gemeinschaft“, getragen von Begegnungen, Projekten, Jugendcamps und kulturellem Austausch. „Das 20. Jahrhundert hat uns gelehrt, dass Zusammenarbeit und Dialog nicht nur möglich, sondern auch unverzichtbar sind.“

Mit einem Brief des Regionsdirektors von Posen, den Gregor Kamila im Namen der Woiwodschaft mitbrachte, wurde die Bedeutung dieser langjährigen Kooperation zusätzlich unterstrichen. Die Region Posen sehe in der Partnerschaft ein starkes Symbol für Frieden, Dialog und gegenseitigen Respekt – wichtiger noch als politische Erklärungen.

Festlich trug sich dann der Bürgermeister von Suchy Las, Grzegorz Wojtera, in das Goldene Buch der Gemeinde Isernhagen ein-

Unter sommerlicher Hitze – bei rund 30 Grad – rief Jörg Schuster vom Ordnungsamt, der auch in diesem Jahr wieder die Moderation übernommen hatte, den Besucherinnen und Besuchern zu, ausreichend zu trinken. Die Stimmung war trotz der Temperaturen ausgelassen, geprägt von Musik, Begegnung und Gesprächen. Bürgermeister Tim Mithöfer schloss mit dem Wunsch, dass diese Art der Verständigung weiter wachse: „Es braucht mehr Menschen wie uns. Dann hat diese Welt auch für unsere Töchter und Enkelkinder eine echte Chance auf Frieden.“

Der Nachmittag wurde begangenen mit vielen Auftritten am Nachmittag sowie einersich nun anschließenden Party am heutigen Abend mit der Rockkantine.

Am morgigen Sonntag, 22. Juni, geht das Sommerfest in seine zweite Runde. Das Programm beginnt um 11 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst. Ab 12 Uhr folgen Darbietungen der Grundschule Am Jacobiwäldchen, deren Kinder ihr Schullied „Wir sind die Jacobis“ singen. Anschließend lädt die Musikschule Isernhagen & Burgwedel mit musikalischen Mitmach-Angeboten zum aktiven Zuhören und Mitmachen ein. Um 13 Uhr tritt Finja Lewin mit ihrer Band „Reeve“ auf, bevor es um 13.30 Uhr erneut ein Mitmach-Angebot der Musikschule gibt.

Der thematische Höhepunkt des Tages folgt um 14 Uhr: Unter dem Titel „50 Jahre Isernhagen“ wird ein Kurzfilm der Bürgerstiftung gezeigt, Bürgermeister Tim Mithöfer hält eine Ansprache, und es findet ein gemeinsamer Talk mit den sieben Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeistern sowie dem Bürgermeister statt. Um 15 Uhr spielt das sinfonische Blasorchester Isernhagen fetzige Rock- und Popmusik unter dem Titel „Stars“, bevor um 16.30 Uhr der Shanty-Chor Isernhagen auftritt. Das Sommerfest klingt gegen 18 Uhr aus.

Download als PDF

Nach oben scrollen