Vortrag zur Rolle der Polizei im Nationalsozialismus und danach – Joachim Schröder spricht im Regionshaus

Joachim Schröder
Foto: Ute Neubauer

Am Donnerstag, 12. Juni 2025, lädt die Gedenkstätte Ahlem zu einer Vortragsveranstaltung mit dem Historiker Dr. Joachim Schröder ein. Beginn ist um 19 Uhr im Haus der Region Hannover, Hildesheimer Straße 18. Der Eintritt ist frei.

In seinem Vortrag mit dem Titel „Außer der Zugehörigkeit zur SS sind keine Gründe bekannt, die gegen seine Wiedereinstellung sprechen2 beleuchtet Dr. Schröder die Rolle der Polizei im Nationalsozialismus und deren Kontinuitäten in der Nachkriegszeit.

Die Polizei war eines der zentralen Herrschaftsinstrumente der NS-Diktatur. Dennoch wurde im Rahmen der Nürnberger Prozesse lediglich die Gestapo als verbrecherische Organisation eingestuft – obwohl SS-Chef Heinrich Himmler die enge personelle Verflechtung von Polizei und SS maßgeblich vorangetrieben hatte und zahlreiche Angehörige der Kriminal- und Ordnungspolizei an den Massenverbrechen beteiligt waren.

Dr. Schröder zeigt in seinem Vortrag, wie sich nach 1945 Netzwerke ehemaliger Polizisten bis in die höchsten Ebenen der Innenministerien hinein fortsetzten. Sie verhinderten strafrechtliche Konsequenzen und trugen aktiv zur Verbreitung der Erzählung einer angeblich „unpolitischen2 Polizei bei – mit weitreichenden Folgen für die Polizeiarbeit der Nachkriegszeit.

Joachim Schröder ist Historiker und leitet den Erinnerungsort Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter im dortigen Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus beschäftigt er sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus, NS-Kontinuitäten und Erinnerungskultur.

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